Ausstellung "Jagd und Macht"
300 Jahre Jagdgeschichte, kurzweilig und eindrucksvoll
Das Kernstück der Ausstellung umfasst die Zeit der Weimarer Republik, der NS-Diktatur und der DDR, bis zu ihrem Ende 1989. Zu sehen ist dieser Teil der Ausstellung in der Museumsscheune, welche sich gegenüber dem Jagdschloss befindet.
In der Schorfheide jagten unter anderem Hermann Göring (Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Nazideutschland), Erich Milke (Minister für Staatssicherheit der DDR) und Erich Honecker (Generalsekretär des Zentralkomitees der SED und mächtigster Politiker der DDR). Neben den Jagdausflügen schrieben die Mächtigen dieser Zeit von der Schorfheide aus auch Weltpolitik.
"Wir wissen um die Brisanz dieser Thematik. Immer wieder stelle ich fest, wie wichtig es ist, sich der Geschichte zu stellen und diese schonungslos aufzuarbeiten."
Uwe Schoknecht (Bürgermeister der Gemeinde Schorfheide von 2003 -2020) über das Kapitel des Nationalsozialismus.
Die Geschehnisse unter dem Blickwinkel Jagd und machtpolitisches Handeln zu betrachten, bedeutete dabei auch, wissenschaftliches Neuland zu betreten. Die Ausstellung zeigt, wie sich die Mächtigen der Landschaft eigennützig bedienten und so die Entwicklung der Schorfheide beeinflusst haben.
Soundcollagen machen unterschiedliche Zeitepochen erlebbar
Die Ausstellung in der Museumsscheune überrascht mit umfangreichem Bild- und Tonmaterial. Eine raumübergreifende Audioinstallation wurde eigenes für die Ausstellung entwickelt. Soundcollagen machen die Zeitepochen durch unterschiedliche Klangwelten erlebbar. Wesentlicher Teil der Raumgestaltung ist das Spiel mit überraschenden Blickachsen, ergänzt durch Videoprojektionen.
Breker Skulpturen – Kunst und Rassenlehre der Nazis
Aus der Zeit des Nationalsozialismus sind auch drei überlebensgroße Bronze-Skulpturen von Arno Breker ausgestellt. Der Bildhauer Breker war einer der prominentesten Künstler im Nazi-Deutschland. In seinen Figuren sahen die Nationalsozialisten die ästhetischen Ideale ihrer Rassenlehre versinnbildlicht. Die drei in der Ausstellung gezeigten Figuren von Arno Breker stammen aus Hermann Görings Jagdsitz Carinhall. Göring ließ unweit von Groß Schönebeck einen mondänen Jagdsitz errichten, den er nach seiner ersten verstorbenen Frau Carin benannte. Ein Modell von Carinhall ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.
Jagdsitz des Adels – Könige und Kaiser in den Wäldern der Schorfheide
In der Schorfheide sind "Jagd und Macht" eng miteinander verbunden. Das um 1530 erbaute Jagdschloss Groß Schönebeck ist selbst Teil dieser Geschichte. In der oberen Etage des Schlosses nimmt die Ausstellung auf die Preußischen Könige und Deutschen Kaiser Bezug, welche das Jagdschloss zeitweise bewohnten. Der preußische "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. schrieb 1722 in der Schreibstube des Jagdschlosses die Grundlagen des preußischen Beamtentums nieder.
Die Umsetzung der Ausstellung "Jagd und Macht" wurde mit Lottomitteln des Landes Brandenburg, mit Mitteln des investiven Förderprogramms Zeitgeschichte des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie mit Mitteln aus Jagdabgabe des Landes Brandenburg gefördert.
Das Begleitbuch zur Ausstellung: "Jagd und Macht – Die Geschichte des Jagdreviers Schorfheide" von Burghard Ciesla und Helmut Suter ist in der Touristinformation in Groß Schönebeck und im Buchhandel erhältlich.
Jagdgeschichte und das Leben heute – Ein Film über die Schorfheide
Eine wohldosierte, multimediale Inszenierung erzählt in etwa 40 Minuten auf drei Leinwänden die Geschichte der Schorfheide. Der Film stellt die Region vor und porträtiert Menschen, die auch in Zukunft „ihre“ Schorfheide erhalten und gestalten wollen.
Die Wirkung der Bilder soll auf den Rundgang durch die Ausstellung einstimmen. Der Film ist fester Bestandteil der Ausstellung "Jagd und Macht". Gezeigt wird er in der Remise des Jagdschlosses, zu den Öffnungszeiten mit Beginn zur jeder Viertelstunde.
Öffnungszeiten
Bitte beachten: Die Ausstellung „Jagd und Macht“ auf dem Areal des Jagdschlosses Schorfheide in Groß Schönebeck ist aufgrund einer umfassenden Umgestaltung in der Museumsscheune ab dem 1. November 2024 nur eingeschränkt zugänglich. Gäste können aber weiterhin den Schorfheide-Film sehen sowie das Jagdschloss selbst besuchen, in dem die Geschichte von “Jagd und Macht” von der Renaissance bis zum Ende des Kaiserreiches gezeigt wird. Während des Umbaus gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von fünf Euro. Besuchergruppen (Gruppe über 20 Personen) zahlen vier Euro.
Mai bis September:
Di bis So 10:00–12:30 Uhr u. 13:00–17:00 Uhr (letzter Einlass 16:00 Uhr)
Oktober bis April:
Di bis So 10:00–12:30 Uhr u. 13:00–16:00 Uhr (letzter Einlass 15:00 Uhr)
Vom 24.12. bis 26.12. sowie am 31.12. und 01.01. bleiben das Jagdschloss und die Ausstellung geschlossen.
Jährliche Schließzeit: 2. bis 4. Januarwoche
Eintrittspreise
7,00 € pro Person
Kinder 6 bis 14 Jahre: 1,50 €
Schüler ab 15 Jahre, Studenten und Inhaber
der Ehrenamtskarte Berlin/Brandenburg: 4,00 €
Gruppen ab 20 Personen: 5,00 € pro Person
Führungen nach Anmeldung: 50,00 €
Groß Schönebeck
Schloßstraße 7
16244 Schorfheide
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Tel.: 033393 65777
kontakt@jagdschloss-schorfheide.de